LinuxCon Europe und ELCE Tag 2
Geschrieben von MMind am Mittwoch, 7. November 2012 in Auswärts
Am heutigen zweiten Tag hatte die ELCE sogar ihre eigene Keynote. In »Are we headed for a Complexity Apocalypse in Embedded SoCs« beschäftigte sich Matt Locke von Texas Instruments mit der Frage, wie man den gestiegenen Anforderungen — viel mehr Funktionen in den SoCs und viel kürzere Produktzyklen — sinnvoll begegnen kann. Statt wie bisher mit der Softwareentwicklung zu beginnen nachdem die Hardware fertig ist, sollen die Hard- und Softwareteams gleich von Beginn an zusammenarbeiten, um so nicht nur die Entwicklungszeit zu verkürzen, sondern auch gemeinsam zu besseren Lösungen zu finden.
Danach habe ich mir eine Präsentation über den »Barebox Bootloader« angesehen. Bei dem Namen hatte ich eigentlich einen extrem schlanken Bootloader ähnlich Qi erwartet. Stattdessen ist Barebox aber ein u-boot-Fork, der alles irgendwie anders machen möchte. Selbst mag ich ja wirklich den Ansatz des schlanken Bootloaders, der nichts anderes tut als einen Linux-Kernel zu laden und alle anderen Sperenzchen bleiben lässt. Warum dies ein sinnvoller Ansatz ist, hat Andy Green vor Jahren mal aufgeschrieben.
Danach folgte »The End of Embedded Linux (As we know it)« wo Chris Simmonds reguläre und embedded Distributionen sowie Android auf ihre Tauglichkeit für die embedded Entwicklung untersuchte.
Nach der Mittagspause sah man dann auch Linus Torvalds im Hotel rumlaufen — ich hatte ihn mir irgendwie größer vorgestellt.
Die nächste Veranstaltungen »Linux Power Supply Charging Subsystem« brachte dann einen kurzen Überblick über neuere Möglichkeiten Ladezyklen von Geräten zu steuern, die mehrere Stromquellen besitzen (USB-Kabel + dediziertes Ladegerät)
»Your new ARM SoC Linux Support Check-List« stellte dann am Beispiel zweier Marvell Armada SoCs einige neue Kernelsubsysteme wie DeviceTree und PinCtrl vor.
Als letztes habe ich mir dann noch »Qt on Embedded Systems« angesehen, wo die Geschichte von embedded Qt vorgestellt und auch seine Zukunft beleuchtet wurde. Kurzfassung QWS ist tot und wird es in Qt5 nicht mehr geben. Stattdessen soll alles über die Qt Platform Abstraction (QPA) gelöst werden.
Das Highlight des Tages war dann aber die Reception, die von Hauptsponsor Intel im Casa Batlló ausgerichtet wurde. Mit Getränken, Häppchen und Musik klang der Tag aus.