LinuxCon Europe und ELCE Tag 3

Geschrieben von MMind am Donnerstag, 8. November 2012 in Auswärts

Der dritte Tag begann mit einer Keynote »Research into Open Hardware«, d.h. Hardware bei der Informationen, Teilelisten etc frei verfügbar sind. Danach folgt die Veranstaltung, die vermutlich das Highlight der LinuxCon Europe war. Dirk Hohndel unterhielt sich mit Linus Torvalds über »Linux: Where are we going«. Der größte Vortragsraum war brechend voll, eine Menge Leute hatten noch nicht mal einen Sitzplatz gefunden und trotzdem saß ich ziemlich gut in der vierten Reihe.

Dirk Hohndel und Linus Torvalds

Die Fragen aus dem Publikum sind in solchen Gesprächsrunden trotzdem immer sehr ähnlich. Natürlich kam die Frage zu NVidia, zu der Linus aber nur schmunzelnd meinte, diese wäre »exhaustively answered«. Auf die Frage ob es wirklich notwendig ist, große Teile der Kernel-Interna so oft umzubauen, meinte er, dass man doch lieber aktuelle Kernel »tracken« sollte, statt sich an alten Kernelversionen festzuklammern. Denn bei einem sehr großen Versionssprung ist der Update-Aufwand enorm, wenn man statt dessen immer direkt zwischen aufeinander folgenden Kernel-Veröffentlichungen updated, ist dies meist ziemlich schmerzfrei.

Aus meinen Erfahrungen mit dem Oyo-Kernel kann ich das bestätigen. Ich wechsle ja immer direkt zum jeweiligen -rc1. Dieses Update von der Vorgängerversion ist im Allgemeinen auch innerhalb von 1-2 Stunden abgeschlossen — je nachdem ob irgendwas größeres kaputt gegangen ist.

Die nächste Veranstaltung war dann »DRM/KMS, FB and V4L2«, ein grober Überblick über die verschiedenen Grafik-Subsysteme die der Kernel bereitstellt. Hier ergab sich für mich sogar mal eine Frage, nämlich ob sich ein protokollieren der veränderten Display-Bereiche im KMS-Subsystem ähnlich dem deferred-io in manchen Framebuffer-Treibern realisieren lässt. Es wäre mal interessant einen EPD-Treiber zu entwickeln, der KMS nutzt. Das Tracken der Bereiche sollte in der Theorie auch funktionieren, es hat nur noch nie jemand probiert.

Dann folgte mit »Regmap: The Power of Subsystems and Abstractions« eine Einführung in ebendieses System, dass hilft Zugriffe auf externe Register — zum Beispiel von I2C-Geräten — zu optimieren.

Die nächsten zwei Präsentationen beschäftigten sich mit »Low-Level Linux Debugging without Greay Beards« und »Debugging Embedded Linux (Kernel) Power Management«. Diese besondere Erkenntnis hier war, dass es keine besondere Erkenntnis gab — das heißt, ich wußte ungefähr wovon sie sprachen, habe nur Dinge am Rand als wirklich neu empfungen und demzufolge nur wenige Wissenslücken auf dem Gebiet.

Der letzte Vortrag des Tages war dann »UBI Fastmap«, der sich mit einer speziellen Ablagestruktur der Daten auf echtem Flash-Speicher beschäftigt. Während alle Geräte die ich momentan bebastele, entweder über SD-Karten oder eMMC-Speicher verfügen, war es trotzdem sehr interessant einen kleinen Einblick zu erhaschen wie man das Wear-leveling auf echten Flash-Speichern realisieren (und beschleunigen) kann. Ausserdem ist Thomas Gleixner, den ich ja am Vortag kennengelernt hatte, ein sehr unterhaltsamer sprecher.


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