Zugang zur seriellen Konsole des Oyo
Geschrieben von MMind am Sonntag, 31. Oktober 2010 in Oyo
Beim Stöbern in der Oyo-Firmware tauchte die Möglichkeit einer seriellen Konsole zu aktivieren auf. Und zwar mittels einer Tastenkombination von Home+Book. Da dieses Kommando in /linuxrc aufgeführt ist liegt die Vermutung nahe dass diese Tastenkombination beim Booten zu aktivieren ist. Nun muss man nur noch wissen wo die "Book"-Taste liegt.
Durch ein Foto eines Oyo-Prototypen von newgadgets.de war aber auch dieses Rätsel schnell gelöst. Die Zurück-Taste ist also die ominöse Book-Taste
Das Aktivieren der Konsole erfolgt dann wie folgt:
- modprobe usbserial vendor=0x0525 product=0xa4a6
- Oyo ausschalten
- Oyo USB-Verbindung herstellen - es erscheint ein großes Batteriesymbol im Display
- Home + Zurück drücken und halten
- Oyo einschalten
- in den Kernelmeldungen des Arbeitsrechners sollte dann die erfolgreiche Verbindung gemeldet und ein ttyUSB?-Gerät angelegt werden
- minicom -s starten
- als serielles Gerät /dev/ttyUSB0 angeben
- eventuell zeigt minicom beim ersten Versuch nur ein "0311:..." an, wenn dem so ist hilft bei mir immer ein Neustart der minicom-Verbindung
- nun sollte ein Login-Prompt erscheinen
Nun fehlt nur noch ein geeigneter Login.
Oyo - Firmwareeinsichten
Geschrieben von MMind am Freitag, 29. Oktober 2010 in Oyo
Das Firmwareupdate des Oyo lässt nach dem Update die heruntergeladenen Daten auf dem internen Speicher liegen, sodass diese zugänglich sind, wenn man per USB-Verbindung auf den Oyo zugreift. Das lädt natürlich zum Stöbern ein.
Ersteindruck
Chaos. Alles sieht sehr lieblos zusammengestückelt aus und das Basissystem scheint auch seit Jahren schon nicht mehr aktualisiert worden zu sein. Kernel-Version 2.6.21 - April 2007 - aktuell ist etwas anderes.
Die eigentliche Reader-Software inklusive Browser ist ein 40MB großer Blob der unter /usr/local/qisda liegt.
Derjenige der das System zusammengeschustert hat muss ganz schön unter Zeitdruck gestanden haben. Wenn man freie Systeme auch auf "Gadget"-Hardware gewöhnt ist, wirkt so ein System doch sehr erschreckend.
Interessante Einzelheiten
Die ganzen interessanten Sachen passieren in /linuxrc.
An mehreren Stellen sind Verzweigungen für 6 oder 9 Zoll Displays eingebaut - interessant.
Die Tasten sowie der Touchscreen sind als normale Input-Devices des Kernels implementiert.
Es werden 3 Tasten definiert: KEY_HOME, KEY_BOOK und KEY_NEWS mit den Key-Ids 102, 247 und 427. Da war wohl früher für die Blättertasten mal eine andere Funktion angedacht. Bleibt nur noch herauszufinden welche der Tasten BOOK und NEWS sind.
Es wird eine Hotkey-Kombination aus KEY_HOME und KEY_BOOK definiert die /usr/local/sbin/usbdebug.sh startet. Dies wiederum scheint eine serielle Konsole auf dem USB-Port zu aktivieren.
Mein erster eBook-Reader
Geschrieben von MMind am Donnerstag, 28. Oktober 2010 in Geräte, Oyo
Heute war der erste Verkaufstag von Thalias möchtegern-"Kindle-Killer" dem Oyo. Ich habe zwar nicht vor einer Thalia-Filiale kampiert, aber trotzdem sehr gespannt auf seine Veröffentlichung gewartet.
In vorab veröffentlichten Tests wurde er oft als zweischneidiges Schwert dargestellt. Besonders das Display - vor allem dessen Kontrastverhältnis - wurde kritisiert. Aber auch in Sachen Performance kam er nicht so sonderlich gut weg.
Trotz dieser nicht sonderlich positiven Meldungen bin ich nach Feierabend zu meiner Thalia-Filiale marschiert um mir den Oyo anzusehen. Wir haben auch einen Sony PRS 650, das aktuelle Non-Plus-Ultra in Sachen eBook-Readern, in unserem Haushalt sodass ich diese beiden auch direkt miteinander vergleichen konnte.
Das Display ist wirklich merklich dunkler als dass des Sony-Readers und auch die Blättergeschwindigkeit ist manchmal etwas sehr träge. Da es aber auch Stellen gibt an denen der Oyo recht zügig die Anzeige wechselt gehe ich mal davon aus das der Prozessor etwas schwachbrüstig ist. Ein Blick ins Handbuch - speziell in den Teil mit den GPL-Hinweisen - verrät dann auch das es sich vermutlich um einen Samsung S3C2443 handelt. Ohne Fließkommaeinheit ist es kein Wunder das ihm die Puste ausgeht wenn größere Rechenaufgaben anstehen wie zum Beispiel das Skalieren von Bildern.
kleines Update damit hier nichts Falsches stehenbleibt: es handelt sich beim Prozessor um einen S3C2416.
Ich habe ihn dann trotzdem gekauft. Nach langem Hin-und-Her halte ich Kontrast und Geschwindigkeit immernoch für ausreichend. Auch der Preis macht ihn etwas attraktiver als den Sony-Reader. Vor allem aber verspreche ich mir von seiner Abstammung als Medion-Gerät mehr Möglichkeiten ein ordentliches Betriebssystem statt des Systems von Thalia auf ihm zu nutzen. Denn zum Beispiel Sony hatte viel zu lange Zeit ihr System entsprechend abzudichten und ihre Benutzer zuverlässiger in ihrem "Walled Garden" einzusperren.
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