Highspeed-Tinte
Geschrieben von MMind am Freitag, 12. August 2011 in E-Book Reader
Experimente mit möglichen Refresh-Raten von ePaper-Display stehen relativ hoch im Kurs.
Bookeen — ein Hersteller von eBook-Reader — hat zum Beispiel zwei relativ interessante Experimente im Angebot. Besonders interessant ist natürlich die Widergabe von Big-Buck-Bunny auf einem eInk-Pearl Display. Ein zweites, nicht minder interessantes, Experiment beschäftigt sich dort mit der Möglichkeit relativ ruckelfrei durch eine Website zu scrollen.
Sipix-Display hingegen machten ja bisher nicht den Eindruck, bei sowas mithalten zu können. Die Display-Performance von Oyo und Co ist je eher unterirdisch und bisher war auch noch nicht festzustellen ob dies an der Hardware oder der gruseligen Software liegt. Deswegen freut es mich ein bisschen, zu sehen, dass scheinbar auch aus Sipix-Display noch etwas Leistung herausgekitzelt werden kann.
Der interessante neue Beitrag hierzu kommt vom niederländischen Unternehmen IRX Innovations, die irgendwie aus dem früheren eBook-Reader-Hersteller Irex hervorgegangen sind, und beschäftigt sich — wie sollte es anders sein — mit der Video-Wiedergabe.
In zwei Videos wird auf einem Sipix-Display ein Video mit 6 Bildern pro Sekunde wiedergegeben und angeblich sollen sogar 16 Bilder pro Sekunde möglich sein.
Die Frage ist nur, handelt es sich bei dem Display in den Videos schon um diese überarbeitete Variante, die Thalia in ihren Oyo 2 Geräten verbauen will oder schaffen das auch die bisherigen Sipix-Displays?
gefunden auf e-ink-info.com
In die Glaskugel geschaut - Oyo 2
Geschrieben von MMind am Mittwoch, 10. August 2011 in Oyo
Am Montag hat Thalia einen Oyo II angekündigt. Die Begeisterung in den diversen Foren hielt sich in Grenzen. Ist ja im Prinzip auch kein Wunder, bei den gravierenden Problemen, die die Software des aktuellen Oyos immer noch hat.
Technischen Neuerungen umfassen den Prozessor, der nun mit 533MHz laufen soll, das Display dass durch ein besseres Sipix-Display mit einem angeblichen Kontrast von 11:1 ersetzt werden soll und der Flash-Speicher der auf 4GB wachsen soll.
Bereits der originale Oyo wurde ja nicht von Medion selbst entwickelt sondern im Großen und Ganzen von Qisda. Ich halte Medion jetzt auch nicht für eine Firma die mal so mir-nichts-dir-nichts ein komplett neues embedded-System aus dem Ärmel schüttelt und schon gar nicht innerhalb von einem halben Jahr. Der gesamte Prozess von der Entwicklung eines Platinenlayouts über die diversen notwendigen Testmuster und das Beschaffen der Bauteile bis hin zur Entwicklung eines neuen Kernels ist eigentlich nicht in diesem Zeitraum zu schaffen.
Deswegen vermute ich mal dass der Oyo II eher eine Art Oyo 1.25 sein wird, das heißt der alte Oyo mit ein paar Tuning-Teilen.
Wenn man sich die Neuerungen im Detail anschaut kann sich dieser Eindruck durchaus bestätigen:
Prozessor
533MHz sollen es also sein. Wenn man meine Tuning-Theroie verfolgt, drängt sich dafür förmlich der Samsung S3C2450 auf. Dieser ist dem S3C2416 des originalen Oyo so ähnlich, dass er sogar die selbe Prozessor-ID besitzt. Systeme können also im Prinzip nicht einmal zwischen beiden unterscheiden.
Mit diesem Prozessor würde sich auch der gesamte vorhandene Kernelunterbau weiter verwenden lassen.
Display
Bei Displays von Sipix ist der kapazitive Touchscreen fest mit dem Display verbunden. Diese Einheit bringt zwei Anschlüsse für Display und Touchscreen mit, die dann einfach in entsprechende Buchsen auf der Platine gesteckt werden.
Da der Display-Controller auf der Hauptplatine sitzt, das Display mehr eine Evolutionsstufe ist und AUO — Hersteller der Sipix-Display — vermutlich nicht einfach mal so die Anschlüsse ändern wird, lässt sich dieses Bauteil auch relativ problemlos austauschen.
Flash-Speicher
NAND-Chips haben ein relativ genormtes Interface. Es sollte also kein wirkliches Problem sein, hier einen Größeren zu verwenden.
Zusammengefasst
Ich kann mich natürlich auch irren und es könnte wirklich ein komplett neues Gerät sein.
Wenn sich die Verbesserungen aber wie oben beschrieben verhalten, würden sich natürlich enorme Synergieeffekte ergeben. Da sich softwareseitig im Prinzip nichts ändert, wären neue Versionen der Software von Thalia im Prinzip auf beiden Geräten verwendbar ohne dass weiterer Aufwand betrieben werden müsste.
Spätestens wenn der Reader auf dem Markt ist, sollten ja die dazugehörigen Kernelquellen ebenfalls verfügbar sein. Dann lässt sich auch feststellen was nun wirklich verbaut ist.
Touchscreen-Testlauf
Geschrieben von MMind am Montag, 1. August 2011 in Oyo
Der Multitouch-fähige Touchscreen des Oyo und seiner Verwandten, inklusive des Dell Streak, beschäftigt mich ja schon eine ganze Weile. Ich war mir zwar relativ sicher, dass mein Treiber für diesen funktionieren würde, konnte dies aber bisher noch nie wirklich testen.
Um diesen Zustand zu ändern und den Treiber mal unter echten Bedingungen zu testen, habe ich mir gestern eine kleine Testumgebung zusammengestellt.
Versuchsaufbau
Der Linux-Kernel bietet einen sogenannten virtuellen Framebuffer-Treiber — genannt vfb. Dieser verhält sich wie ein echter Framebuffer, existiert aber nur als einfacher Block im Speicher.
Auf diesem kann nun das fbdev-Modul des X11-Systems aufsetzen.
Zusammen mit dem Touchscreen-Treiber ergibt sich also eine ganz normale X11-Sitzung. Diese kann man dann zum Beispiel mittels x11vnc an einen VNC-Client exportieren.
Mit diesem Aufbau lassen sich dann die Eingaben auf dem echten Touchscreen im VNC-Client auf einem zweiten Rechner verfolgen.
Stolpersteine
Der vfb-Treiber möchte explizit zum Starten aufgefordert werden. Dies geschieht indem man ihm einem speziellen Parameter beim Laden des Moduls mitgibt:
modprobe vfb vfb_enable=1
Der Treiber mochte auch noch nicht mit tslib zusammenarbeiten — der X-Server muss also das echte Input-Device verwenden.
Ergebnis
Im großen und ganzen funktioniert der Treiber. Es fehlen jetzt also noch eine ganze Menge Feinschliff und Aufräumarbeiten. Und natürlich noch ein Treiber für das Sipix-Display und dessen AUO-K1900-Controller, damit der Touchscreen-Treiber über solch einen Testaufbau hinaus nützlich sein kann.
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