Funktürmchen
Geschrieben von MMind am Mittwoch, 25. Januar 2012 in Asus DR-900
Dass sich die verschiedenen Mitglieder der Reader-Familie die meisten Komponenten teilen, wurde ja bereits oft erwähnt.
Eine Extravaganz, die sich der Asus DR-900 leistet, ist ein abweichender WLAN-Chip. Normalerweise verwenden die Reader alle einen MediaTek MT5921 für den es keine Dokumentation und schon gar keinen Treiber gibt. Im Asus-Reader hingegen steckt ein Marvell MW8686 für den der libertas-Treiber im Kernel zuständig ist.
Das Problem war also nur noch die korrekte Anbindung herzustellen. Im eeeReader ist der Marvell-Chip per SPI angebunden und der HSSPI-Controller ist laut Datenblatt kompatibel zu den Controllern in neueren Samsung SoCs. Unterstützung für die Besonderheiten des DMA-Controllers des S3C2416 fehlte auch noch. Und natürlich war auch noch eine korrekte Initialisierung aller GPIOs und Parameter notwendig.
Also im Prinzip drei Unbekannte, was dazu führt, dass man nie weiß in welchem der 3 Teilbereiche der jeweilige Fehler gerade liegt. Nach vielen Flüchen war es gestern Abend aber soweit — der Libertas-Treiber startete und ich konnte munter nach WLANs in der Umgebung scannen.
Leider sieht es für den Oyo und alle Anderen in der Hinsicht viel düsterer aus. SPI- und DMA-Controller funktionieren zwar jetzt, aber ob es jemals einen Treiber für den MT5921 geben wird steht in den Sternen.
USB-Experimente
Geschrieben von MMind am Dienstag, 17. Januar 2012 in Oyo
Heute kam ein neues Hilfsmittel für ein Experiment mit dem USB-Anschluss des Oyo.
Der S3C2416 besitzt ja sowohl einen USB 1.1 Host-Controller als auch einen USB 2.0 Gadget-Controller. Während der Gadget-Controller dazu dient, den Oyo zum Beispiel als Massenspeicher ansprechen zu können, ermöglicht es der Host-Controller weitere Geräte an den Oyo anzuschliessen. So ist zum Beispiel in allen Readern der Familie das 3G-Modem über diesen angebunden.
Der USB-Host-Controller besitzt dabei zwei Ports. Einer wird für das gerade erwähnte 3G-Modem verwendet und der zweite teilt sich scheinbar die physische Schnittstelle mit dem Gadget-Controller. Es sollte also theoretisch möglich sein, den Port zwischen Host und Gadget umzuschalten.
Als Antwort auf die Frage nach dem Wozu fällt mir ausser dem Nerd-typischen »because we can« zum Beispiel noch die Synchronisation zwischen zwei Readern als handfestere Anwendung dafür ein.
Stop-and-Go
Geschrieben von MMind am Montag, 9. Januar 2012 in Oyo
Gestern habe ich etwas mit dem Stop-Modus des S3C2416 experimentiert, den ich ja letztens schon beschrieben hatte.
Zum Test musste der Oyo zuerst 10 Minuten normal laufen. Da nichts zu tun war, tat er dies mit 133MHz im DVS-Modus. Danach folgten 10 Minuten im Stop-Modus. Jeweils vor dem Beginn und nach dem Ende des Zeitraumes habe ich mir die Batteriespannung angesehen, die ja allmählich abnimmt. Der Test war also total unwissenschaftlich und trotzdem sind die Ergebnisse interessant.
Während die Spannung in den 10 Minuten mit 133MHz um 8mV abnahm, hat sie im Stop-Modus um weniger als 1mV abgenommen, d.h. der Wert hat sich in der Zeit nicht geändert. Hier besteht also auch noch ein deutliches Einsparpotential — ich bin gespannt.
Pin-Belegung des Debug-Ports
Geschrieben von MMind am Mittwoch, 4. Januar 2012 in Oyo
Eine Information, die bisher noch nicht öffentlich verfügbar ist, ist die komplette Belegung des Debug-Ports. Deswegen ändere ich dies heute mal.
Wenn man den Oyo geöffnet vor sich liegen hat, befindet sich der Debug-Port mittig rechts neben dem Akku. Die Grafik der Pins entspricht auch dieser Anordnung, d.h. Akku Links und Platine rechts. Die Anschlüsse des Ports stellen auch noch GND zur Verfügung.
Der Port beherbergt alle drei UARTs und das nRESET-Signal des S3C2416 sowie JTAG-Pins.
Das Bauteil des Anschlusses nennt sich übrigens 2KK2173018 — falls also jemand wissen sollte, wie der passende Stecker (vermutlich ein Folienleiter) heißt und wo man ihn beziehen kann, darf er sich gern in den Kommentaren melden.
Wie immer bei solchen Themen gilt: Jeder ist für sich verantwortlich. Das heißt wenn ihr euren Oyo zerstört bin ich definitiv nicht schlud .
Flickenteppich
Geschrieben von MMind am Dienstag, 3. Januar 2012 in Software
Eine kleine Bastelei der letzten Tage ist eine Patchtracker-Webanwendung. Diese dient dazu, den Status von Patches auf dem Weg in den Linux-Kernel zu visualisieren.
Die Patchsets selbst liegen dabei einfach in einer Verzeichnisstruktur, die durch die Anwendung ausgewertet wird. Auch die einzufügenden Beschreibungstexte werden durch Dateien in dieser Struktur verwaltet.
Da sich der »Workflow« zum Einpflegen von Patches von Projekt zu Projekt unterscheidet, kann der Tracker durch diesen flexiblen Aufbau an die meisten Projekte angepasst werden.
Besonders »stolz« bin ich dabei auf eine PHP-Klasse zum Parsen von Patch-Dateien, denn bei meinen Recherchen im Vorfeld habe ich nichts derartiges im PHP-Bereich finden können und mich deswegen bei dem im Kernel-Umfeld gern genutzten Python-basierten Patchwork bedient.
Seite 1 von 2, insgesamt 6 Einträge