AUO K1900 vs. K1901
Geschrieben von MMind am Sonntag, 19. Februar 2012 in Oyo
Bis heute hatte ich den Unterschieden der Displaycontroller nicht sehr viel Aufmerksamkeit geschenkt. Einige der Kommandos unterschieden sich zwar, aber im Großen und Ganzen lief alles wie gehabt. Ein weiterer Blick in die Amazon-Quellen förderte dann aber einen sehr großen Unterschied zutage.
Der K1901 kann Display-Updates asynchron verarbeiten.
Update eines ePaper-Displays
Um die Tragweite dieser Fähigkeit zu verdeutlichen möchte ich nochmal kurz den normalen Update-Zyklus eines ePaper-Displays beschreiben.
Anwendungen schreiben ihre gewünschten Pixeldaten in den sogenannten Framebuffer — bei den meisten eBook-Reader ist dies einfach nur ein Stück des normalen Hauptspeichers. Da das Display aber zu träge ist, um jedes geänderte Pixel einzeln zu aktualisieren, werden Änderungen eine Zeit lang gesammelt und dann am Stück zum Display übertragen.
Controller-Vergleich
Der AUO-K1900 arbeitet dabei synchron. Wenn er also gerade ein Update einer Displayregion ausführt, markiert er sich als beschäftigt und ist nicht bereit zu dieser Zeit ein weiteres Update anzunehmen. Da das Display eine halbe bis eine Sekunde für das Update benötigt, limitiert dies die mögliche Performance auf 1-2 Frames pro Sekunde.
Der K1901 hingegen arbeitet wie oben beschrieben asynchron, d.h. während er noch mit einem Update beschäftigt ist, können trotzdem bereits neue Daten an ihn übermittelt werden. Bei meinen Tests hatte er mit den von mir vorgesehenen 4 Frames pro Sekunde überhaupt keine Probleme — seine obere Grenze muss ich erst noch finden.
Anschauungsmaterial
Und was tut man jetzt mit solch geballter Display-Performance — ScummVM starten.
Es lief auch alles soweit flüssig mit den oben erwähnten 4fps. Update: weitere Tests zeigen auch, dass diese 4fps anscheinend das obere Limit sind. Jedenfalls kommt es bei mehr Frames pro Sekunde zu Instabilitäten des Controllers. Das instabile Verhalten tritt öfter auf — hier ist also noch etwas debugging angesagt. Interessanterweise hatten die Amazon-Entwickler bei diesem Problem aufgegeben, denn im Kindle-Code findest sich nur eine Konstante die das Powermanagement für den K1901 komplett deaktiviert. Für interessierte gibt es auch noch ein wackeliges Video:
Auf dem Oyo 1 funktioniert das Ganze auch — nur eben mit einem Frame pro Sekunde viel ruckeliger.
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