Funktürmchen
Geschrieben von MMind am Mittwoch, 25. Januar 2012 in Asus DR-900
Dass sich die verschiedenen Mitglieder der Reader-Familie die meisten Komponenten teilen, wurde ja bereits oft erwähnt.
Eine Extravaganz, die sich der Asus DR-900 leistet, ist ein abweichender WLAN-Chip. Normalerweise verwenden die Reader alle einen MediaTek MT5921 für den es keine Dokumentation und schon gar keinen Treiber gibt. Im Asus-Reader hingegen steckt ein Marvell MW8686 für den der libertas-Treiber im Kernel zuständig ist.
Das Problem war also nur noch die korrekte Anbindung herzustellen. Im eeeReader ist der Marvell-Chip per SPI angebunden und der HSSPI-Controller ist laut Datenblatt kompatibel zu den Controllern in neueren Samsung SoCs. Unterstützung für die Besonderheiten des DMA-Controllers des S3C2416 fehlte auch noch. Und natürlich war auch noch eine korrekte Initialisierung aller GPIOs und Parameter notwendig.
Also im Prinzip drei Unbekannte, was dazu führt, dass man nie weiß in welchem der 3 Teilbereiche der jeweilige Fehler gerade liegt. Nach vielen Flüchen war es gestern Abend aber soweit — der Libertas-Treiber startete und ich konnte munter nach WLANs in der Umgebung scannen.
Leider sieht es für den Oyo und alle Anderen in der Hinsicht viel düsterer aus. SPI- und DMA-Controller funktionieren zwar jetzt, aber ob es jemals einen Treiber für den MT5921 geben wird steht in den Sternen.
Erster Startversuch
Geschrieben von MMind am Sonntag, 4. September 2011 in Asus DR-900
...des eeeReaders hat geklappt.
D.h. mein Debian-System lies sich ohne Probleme auf ihm starten. Der einzige Unterschied ist die vertauschte Belegung des HSMMC-Kanäle.
In other News
Asus hat Jaya Kumar ein Entwicklungsgerät zur Verfügung gestellt. Das heist dass es hoffentlich bald einen Framebuffer-Treiber für eeeReader und Verwandte geben wird. Ich hatte deswegen ja auch bei Thalia angefragt, aber die haben sich nicht gerührt. Asus ist schon eine dufte Firma .
Energieverwaltung
geht jetzt auch. Wenn der Reader am USB-Port hängt bezieht er jetzt die erlaubten 500mA und bekommt damit genug Strom und den Akku nicht zu entleeren.
Die Erkennung des Ladegerätes funktioniert aber noch nicht, auch wenn ich damit schon angefangen habe.
Ein grosser Bruder für den Oyo - der Asus eeeReader DR-900
Geschrieben von MMind am Samstag, 3. September 2011 in Asus DR-900
Nun ist er also da, mein großer eBook-Reader und es ist der Asus DR-900 geworden.
Das Rennen verloren hat der Boox M90. Er scheint einen ungünstig positionierten Lautsprecher zu haben, der einen toten Punkt auf dem Wacom-Touchscreen produziert und das Infrarot-Bedienelement löst bei Sonneneinstrahlung selbstständig blätter-Vorgänge aus. Auch auf der Bastlerseite traten einige Probleme zu tage. Der Kernelquelltext liegt zwar vor, es ist aber kein Dual-Boot oder ähnliches vorgesehen, wie dies das Rettungssystem der Qisda-Reader ermöglicht. Es wäre also auf Basteleien am Bootloader hinausgelaufen und das dort verwendete Redboot ist auch schon wieder ein etwas esoterischer Bootloader - im Vergleich zu z.B. u-boot.
Aber zurück zum DR-900
Das Gerät
Im Vergleich zum Oyo fällt nicht nur das doppelt so große Display auf, sondern auch der gigantische Unterschied in der Verarbeitung. Der Oyo hat dort ja einige Defizite. Die Tasten sind ziemlich klapperig und ich habe immer Angst, dass etwas abbricht wenn ich sie nicht genau mittig drücke. Zwischen Gehäuse und Display sind recht große Spalten und das Problem der Wahl des Kunststoffes und den dabei entstehenden Rissen will ich gar nicht nochmal erwähnen.
Der Asus-Reader hingegen ist schön geformt. Das Gehäuse schliesst relativ bündig mit dem Display ab und das Gerät liegt sehr gut in der Hand.
Ein weiterer besonders interessanter Aspekt ist das Display. Sipix-Displays stellen ja immer einen gewissen Grauschleier zur Schau. Beim Asus-Reader ist dieser aber deutlich heller, als das relativ dunkle Grau des Oyos.
Alles in allem gefällt mir der eeeReader sehr gut.
Original Firmware
Für die folgenden Betrachtungen muss man sich immer vor Augen halten, dass der Asus-Reader und der Oyo aus der selben OEM-Produkt-Linie stammen und damit in beiden die selbe Hardware verbaut ist.
Während die anderen Reader der Familie (Oyo, Sagem Binder und wie sie alle heißen) im Allgemeinen die selbe Basis-Anwendung nutzen, hat sich Asus dort was komplett neues ausgedacht. Neben der Lese-Anwendung gibt es den obligatorischen Webbrowser, einen News-Reader und ein Sketch-Pad.
Auch die Geschwindigkeit ist überaus angenehm. Der Oyo hat ja bekanntlich deutliche Probleme mit bebilderten Dokumenten und legt dann lange Denkpausen ein. Auf dem Asus-Reader erscheinen die Seiten meines stark bebilderten Studienmaterials sehr flink. Auch der Rest der Navigation durch die einzelnen Teile erfolgt deutlich schneller als beim Oyo.
Erscheinungstermin des Asus DR-900
Geschrieben von MMind am Freitag, 11. März 2011 in Asus DR-900
Anfang März hatte ich bei Asus-Deutschland angefragt, wann denn der DR-900 nun erscheinen wird. Die Antwort darauf konnte man leider mit »keine Ahnung« zusammenfassen. Andere Neuigkeiten dazu waren in letzter Zeit leider auch spärlich gesät.
Heute habe ich einen Beitrag des »ebookreader-vergleich«-Portals dazu gefunden. Scheinbar hat sich Asus auf der CeBit zum Erscheinungstermin geäußert — spätestens im Mai soll es also soweit sein. Als Preisbereich wurde »unter 300 EUR« angekündigt. Es werden also wohl die 299 EUR werden, die der DR-900 momentan in Italien kostet.
Um den Zusammenhang herzustellen: der Asus DR-900 ist dem Oyo sehr ähnlich. Er hat die selbe Hardware-Basis, die selbe Dual-Boot-Möglichkeit aber auch den selben altertümlichen Kernel. Nur eben ein größeres Display und eine geschicktere Wahl des WLAN-Moduls — es gibt bereits einen freien Treiber dafür. Es sollte also möglich sein, alle aktuellen Entwicklungen auf dem Oyo auf den Asus-Reader zu übertragen.
Was aber besonders positiv auffällt, ist die Unterstützung seitens Asus. Sie zieren sich zwar noch größere Informationsstücke freizugeben, aber ich habe einen Kontakt zu einem der DR-900-Entwickler vermittelt bekommen, der mir meine Detailfragen beantworten kann und darf.
Quellcodes des Asus eeeReader DR-900 veröffentlicht
Geschrieben von MMind am Montag, 10. Januar 2011 in Asus DR-900
Heute war es also soweit. Asus hat einen großen Packen Quellcode zu ihrem eeeReader veröffentlicht. Mit 550MB ist dass auch ein ganz schönes Schwergewicht.
Ersteindruck
Hier reicht im Prinzip ein Wort OpenEmbedded. Wenn man, wie ich, aus der Debian-Ecke kommt ist so eine OpenEmbedded-Umgebung schon ziemlich erschreckend. Für den passenden "Rant" zum Thema verweise ich einfach mal auf einen Artikel von Andy Green - einem ehemaligen Openmoko-Entwickler - dessen Meinung über Cross-Build-Umgebungen im Allgemeinen ich voll und ganz teile.
Kommen wir jetzt aber zu den Quelltexten.
The Good
Erfreulich ist auf alle Fälle das nicht nur der Kernel sondern auch große Teile des Systems im Quelltext vorliegen. Es gibt sogar so eine Art Anleitung wie man daraus ein Image gebaut bekommt.
Auch die von uns sehnlichst erwarteten Quelltexte für auofb.o und epaper.o sind dabei. Sogar das QtEmbedded-Plugin zur Ansteuerung des Displays ist enthalten.
The Bad
Den Treiber für den WLan-Chip, irgend ein Marvell 8xxx, gibt es nur als vorkompilierte Objekt-Datei. Kann uns im Prinzip aber egal sein, da er scheinbar auch vom libertas-Projekt unterstützt wird.
Mehr schlechtes gab es beim ersten Drüberschauen gar nicht zu finden.
The Ugly
OpenEmbedded halt . Aber die Wahl der Entwicklungsumgebung ist ja eher so eine Art Glaubensbekenntnis. Entwickler die sich damit hinreichend auskennen, werden vermutlich auch funktionierende Ergebnisse produzieren. Aber für mich wäre das definitiv nichts.
Ausblick
Asus leistet sich ja einen eigenen GPL-Compliance-Beauftragten und irgendwie merkt man das auch. Es ging alles etwas flotter und musste nicht erst noch beschafft werden.
Sobald der DR-900 also hier erscheint darf er bei mir einziehen. Und kann dann hoffentlich auch zügig mit einem Debian bestückt werden.
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