Neue Datenhalde
Geschrieben von MMind am Sonntag, 17. Juli 2011 in Geräte
Beim Hantieren mit vielen Kernel-Git-Repositories, Quellcode-Releases von Geräteherstellern und Daten die sonst noch anfallen, ergibt sich irgendwas das Problem einer sicheren Lagerung.
Um diese Daten nun nicht nur sicher, sondern auch leicht zugreifbar zu lagern, fiel meine Wahl auf ein sogenanntes »Network attached storage«-Gerät, genauer das iomega StorCenter ix2-200. Entscheidungsgründe waren unter anderem die Unterstützung von NFS, ein seltenes Feature, der Debug-Port der anscheinend schon mittels Pins realisiert ist, d.h. hoffentlich ohne Löterei auf der Platine, und natürlich der recht angenehme Preis.
Die Hardware selbst ist jetzt auch in Ordnung — ein Marvell-SoC getaktet mit 1GHz, 256MB Ram, die notwendigen 2 SATA-Ports, ein Gigabit-Ethernet-Port und 3 USB-Ports.
Momentan existiert noch keine einfache Anleitung zur Installation eines richtigen Betriebssystems auf dem Gerät und da ich momentan genug Bastelbaustellen habe, darf er erstmal sein Original-Betriebssystem behalten — auch wenn dieses ewig für den Startvorgang benötigt.
Im Folgenden aber noch ein paar zusammengetragene Informationen:
SSH-Zugriff
Es gibt die Möglichkeit einen SSH-Server auf dem Gerät zu aktivieren. Dazu muss eine gesonderte Support-Seite der Administrationsoberfläche aufgerufen und dort der SSH-Server aktiviert werden. Die URL der Seite scheint je nach Firmware-Version zu variieren. Für ältere Versionen ist es http://IP-DES-NAS/support.html und für die sogenannte Cloud-Edition ist es http://IP-DES-NAS/diagnostics.html.
Das Passwort ist jedesmal »soho«+Admin-Pw. Das heißt wenn das Admin-Passwort »foobar« lautet, ist das SSH-Root-Passwort »sohofoobar«.
Quellcode-Release von iomega
iomega scheint sich an die Bestimmungen der GPL zu halten — es existieren also Möglichkeiten den Quellcode der verwendeten freien Software zu beziehen. Es existieren dabei — wie immer gut versteckt — zwei Download-Angebote für Version 2 der Firmware und Version 3 der Cloud-Edition.
Austausch der Festplatten
Ein Austausch beider Festplatten gleichzeitig scheint nicht ohne weiteres möglich zu sein. Es existiert aber eine Anleitung, wie dies dennoch zu realisieren ist.
Serieller Port und anderer Kleinkram
Auf iomega.nas-central.org gibt es eine Rubrik zum ix2-200. Dort findeen sich nicht nur Informationen zur Belegung des seriellen Ports, sondern auch der Anfang eines HowTos zur Installation eines echten Debians — leider reicht es momentan nur bis zur Vorbereitung.
Ansonsten gibt es bei smbnetbuilder noch ein kurzes Review und, besonders interessant, Bilder von Vorder- und Rückseite der Platine des ix2-200.
Ein 9,7 Zoll eInk Pearl Reader
Geschrieben von MMind am Mittwoch, 15. Juni 2011 in E-Book Reader, Geräte
Ich suche für meine Uni-Sachen ja immer noch einen großen eReader. Bisher war dafür der Asus DR-900 eingeplant, da er auf der gleichen Platform beruht wie der Oyo und ich damit alle Oyo-Entwicklungen auch auf diesem weiternutzen könnte. Bisher ist der Reader in Deutschland aber noch nicht erhältlich.
Nun habe ich vor ein paar Tagen einen möglichen Konkurenten entdeckt, der dem Asus den Rang ablaufen könnte. Denn statt des Sipix-Displays, mit Altpapier-Anmutung, des DR-900 ist im Oynx »Boox M90« ein Pearl-Display von eInk verbaut. Der Unterschied im Kontrast der beiden Display-Arten ist mehr als deutlich.
Auch vom Design und den anderen Hardware-Eigenschaften gefällt er mir recht gut.

Als Prozessor kommt ein i.MX31 von Freescale zum Einsatz. Dieser ist nicht nur etwas flinker als der S3C2416 von Samsung, er hat scheinbar auch eine etwas größere Entwicklerausstattung im Kernel-Umfeld — der S3C2416 ist ja eher so eine Art Stiefkind und es werden kaum weitere Features implementiert.
Die Reader unterscheiden sich auch in der verbauten Touchscreen-Lösung. Während die Sipix-Reader multitouch-fähige kapazitive Touchscreens besitzen, werkelt im Boox M90 ein Wacom-Touchscreen. Dieser wird ausschliesslich mit einem speziellen Stift bedient — wie es auch bei den normalen Wacom-Tablets üblich ist
Openess-Check
Da ich »Hardliner« aber partout keine Geräte kaufe zu denen ich keinen Zugang bekomme, habe ich mich mal etwas kundig gemacht.
Onyx scheint zu anfang kleinere Probleme mit dem erfüllen der GPL gehabt zu haben. Jetzt scheint es aber so zu sein, dass sie die »Community« recht gut einbeziehen. Es existiert ein Software-Development-Kit um eigene Anwendungen für die Boox-Geräte zu schreiben und auch Kernel-Sourcen sind vorhanden.
Ich hatte einen sehr erfeulichen Mailwechsel mit einem Onyx-Mitarbeiter (in China?), der sich sogar für meine Detailfragen zum Bootvorgang Antworten von seiner Technik-Abteilung geholt hat. Hier kann ich noch anmerken, dass ich auch zu einem der DR-900-Entwickler bei Asus kontakt habe, der meine Fragen zu Hardware beantwortet. Auf dem Gebiet sind sowohl Asus als auch Onyx super .
Und ein paar handfeste Erkenntnisse habe ich auch noch: Der M90 hat wie der Boox60 einen einfach zugänglichen seriellen Port und der Bootloader scheint nicht sonderlich versperrt zu sein. Wenn man den Kernel des speziellen Flasher-Systems opfert sollte es möglich sein, dort auch eine Dual-Boot-Lösung zu bauen — interessant wäre eine Lösung mittels kexec, dass also der Kernel im Flash einen aktuellen Kernel auf der SD-Karte sucht und dann diesen per kexec startet.
Auch die Boot-PINs des i.MX31 sollen einfach zugänglich sein, so dass sich der Reader auch gleich ganz auf einen SD-Karten-Boot umstellen lassen würde — es ist aber ein Lötkolben erforderlich.
Driver supply
Here we will switch to english, as the mapping of boox drivers to current kernels might interest more people than my ramblings above on how great the M90 is .
The original Boox kernel is based on a vendor-fork by Freescale from 2.6.26. Exactly the same (bad, as it's a dead end) principle as the 2.6.21 fork of the Qisda devices. But from my cursory glance at the source porting the drivers seems to be quite straight forward.
The i.MX31 base systems (cpu, flash, sd-slot, ...) seems to be quite well supported in current kernels and seems to get continued attention too. So let's investigate the other major components
- epaper-display is controlled by an Epson-Broadsheet controller. So only a board driver for the existing broadsheetfb will be necessary ... ok
- wlan seems to be some Marvell chip supported by libertas, which is also used in the vendor kernel ... ok
- touchscreen: the equivalent for the mxc_ts driver should be the mc13783_ts ... so ok until proven otherwise
- mxc_kbd contains some keys connected by gpios — so either gpio_keys or gpio_matrix driver ... ok
- it also contains a driver for a capacitive touch slider on the frame of the device. I haven't found a driver exists for the lds6107, but it looks simple enough ... simple
- lp3971 regulator exists in current kernels ... ok
- audio codec from Wolfson Micro (either wm8731 or wm8711) — both codec drivers are present in current kernels
It seems, all the basic parts of the reader are either supported or supportable without much work in current kernels.
Zukünftiges Bastelobjekt
Geschrieben von MMind am Freitag, 6. Mai 2011 in Geräte
Ein interessantes Projekt von dem ich heute gelesen habe ist der Raspberry Pi — ein sehr kleiner Stick-Computer der sich vornehmlich an Schüler richtet.
Früher — auch in meiner Jugend — waren die »Heimcomputer« ja meist die Domäne des Nachwuchses. Eltern hatten damit im Allgemeinen wenig am Hut. Das heißt man konnte als Kind nach Herzenslust herumprobieren ohne Rücksicht auf andere Nutzer. Heutzutage hat der Familiencomputer meist mehr Nutzer — zum Beispiel zum Online-Banking oder -Einkauf. Das heißt wenn er dann kaputtgespielt ist, hängt der Haussegen schief.
Hier soll der Raspberry Pi ansetzen und eine ungefährliche Bastelumgebung liefern. Im Idealfall soll er an Schüler verschenkt werden — bei einem Preis von 17EUR wäre er aber auch erschwinglich. Durch Ausstattung mit einem HDMI-Anschluss und einem USB-Port fehlt nur noch ein Fernseher und eine Tastatur um ihn nutzen zu können. Für Hardwareexperimente scheint auch ein spezieller Port eingeplat worden zu sein.
Noch ein Spielzeug
Geschrieben von MMind am Donnerstag, 27. Januar 2011 in Geräte, Toshiba AC100
Beim (Abverkaufs-)Preis von 200 EUR konnte ich dann nicht widerstehen und hab mir noch ein Spielzeug zugelegt — einen Toshiba AC100.

Die Hardware ist ein NVida Tegra, das heißt auch ARM-basiert, mit einem Cortex A9 1GHz Dual-Core ARM7-Prozessor. Dazu 512MB Arbeitsspeicher und 8GB Flash. Besonders interessant: das Gerät hat überhaupt keine beweglichen Teile — auch keinen Lüfter — was dafür sorgt dass er keinerlei Geräusche von sich gibt.
Warum aber irgendwer auf die Idee gekommen ist dort ein Android drauf zu tun erschließt sich mir nicht, denn das funktioniert rein gar nicht, da die Bedienkonzepte eigentlich viel zu verschieden sind.
Es soll mich aber auch nicht weiter stören, da der Kleine dann sowieso ein Debian verpasst bekommt. Es gibt da so einige Projekte und Resourcen, die sich damit beschäftigen dem AC100 ein ordentliches Betriebssystem zu verpassen.
Aber was will ich eigentlich mit dem Gerät? Es soll, dank seiner ARM-Architektur, eine ganz spezielle Lücke füllen, die in Verbindung mit den anderen Geräten ensteht und über die ich nochmal getrennt schreiben werde. Und ansonsten ist die Kiste mit seinen 3-6W Stromverbrauch einfach mal ziemlich sparsam und sollte demzufolge ziemlich lange durchhalten.
Rückblick - Mein erster Streifzug ausserhalb des Gartens
Geschrieben von MMind am Freitag, 17. Dezember 2010 in Geräte, Openmoko Freerunner
Gelegentlich möchte ich auch Dinge aus der Vergangenheit - also vor dem Start des Blogs - aufarbeiten um darzustellen wie ich zu bestimmten Ein- bzw. Ansichten gelangt bin. An vielen Stellen wird es auch nützlich sein, auf solche allgemeineren Einträge zurückverweisen zu können um Betrachtungen eines bestimmten Themas nicht mit allgemeinen Informationen zu überfluten. Heute also etwas über mein erstes freies Gerät.
Das erste mal aus dem "Walled Garden" herausgetraut habe ich mich Mitte 2008 mit dem Openmoko Freerunner - einem Mobiltelefon.
Hardwareseitig ist der Freerunner dem Oyo recht ähnlich: Samsung S3C-SoC mit 400MHz und 128MB Arbeitsspeicher. Nur dass der S3C-2443 des Freerunners nur die ARMv4-Instruktionen unterstützt wärend der S3C-2416 vom Oyo das ARMv5 Instructionset bietet.
Ich hab dann auch direkt das von Openmoko gepflegte, OpenEmbeded-basierte GNU/Linux-System links liegen gelassen und bin auf dem Telefon direkt zu Debian gewechselt.
Das erste Jahr über war an die Nutzung als Telefon gar nicht zu denken. So nach und nach nahm dann aber der freesmartphone.org Software-Stack Form an, sodass ich den Freerunner dann bis Mitte 2010 als einziges mobiles Telefon genutzt habe.
Die Kombination X11 + E17 mit Illume Frontend + allem was Debian zu bieten hat ist schon überwältigend. Sei es zum Geocachen, Sterne beobachten oder eben ganz profan zum telefonieren - man möchte einfach nicht mehr zurück.
Dann bin ich doch dem Google Nexus One erlegen - aber darüber schreibe ich ein anderes Mal . Nur soviel: auch auf dem Nexus One ist Debian mein Ziel, denn der Schritt von Debian zu Android fühlt sich schon sehr einschränkend an.